Reinhold Dier – langjährig in der Vorstandschaft der Energiegenossenschaft Bachgau tätig – hat bei seinem Besuch in unserer Montagsrunde eine interessante Berechnung aufgemacht, die wir Ihnen hier gerne vorstellen:
In Bayern gab es Stand 2018 2623 Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 1352 Megawatt. Pro Jahr werden damit 9,2 Terawattstunden (=9,2 Mrd. KWh) an Strom erzeugt. 50 % des dafür notwendigen Energiebedarfs wird durch den Energieträger Mais gedeckt (also 4,6 Terawattstunden) Die dafür in Bayern benötigte Anbaufläche beträgt 338.000 Hektar. Pro ha Mais werden also rechnerisch 13,6 Megawattstunden Strom hergestellt.
Über Photovoltaik lassen sich jedoch mind. 450 Megawattstunden Strom pro Hektar produzieren. Dies entspricht dem 33-fachen! Oder anders herum betrachtet: Mit 3 % Photovoltaikflächen lässt sich der gleiche Stromertrag erzeugen wie mit 100 % Energiemaisflächen. Würde man die Flächen also für Photovoltaik nutzen, könnten 97 % des Ackerlandes wieder für den Getreideanbau zur Verfügung gestellt werden – ohne Stromertrag einzubüßen. Mit diesen 327.500 ha lassen sich 2,29 Millionen Tonnen Getreide produzieren.
Der Ukrainekrieg hat zu einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit geführt. Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Hinterfragen der bisherigen Energie- und Förderpolitik. Natürlich benötigen unsere Landwirte Planungssicherheit und ein Umstieg muss sich lohnen. Und auch die Energiespeicherfähigkeit muss bedacht werden. Die einfache Rechnung von oben zeigt aber, welches Potential in einer geänderten Strategie bei den erneuerbaren Energien steckt.