Auch im 3. Erörterungstermin am Dienstag, dem 11. Dezember 2018 war wieder deutlich zu spüren, wie schwierig die Entscheidung über die Ortsumgehung sein wird. Auf der einen Seite die Suche nach einer Lösung für die betroffene Bevölkerung, auf der anderen Seite die enorme Landschaftszerstörung. In dem von der Regierung von Unterfranken geführten Termin in der Schulturnhalle in Ringheim hatte das Landratsamt Aschaffenburg mit seinem Planungsbüro einige Fragen zu beantworten. Für die Straßenplaner steht fest: Die Straße muss kommen. Kosten spielen keine Rolle. Ob diese mit 25 Mio Euro, 30 Mio Euro oder mehr beziffert werden, hierauf werde es nicht ankommen. Dass sich der Nutzen nahezu ausschließlich aus der Fahrzeitverkürzung errechnet, und bei dieser Untersuchung nicht die Lärm- und Abgasreduzierung für die Pflaumheimer im Vordergrund stehe, sei der Methodik geschuldet.
In den Redebeiträgen wurde deutlich: einfache Alternativen, die Ortsdurchfahrt zu entlasten, wird es nicht geben. Seit Jahrzehnten wird auf eine Ortsumgehung gesetzt, ohne die Zeit zu nutzen, im Ort etwas zu verändern. Es müsse endlich angefangen werden, konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Vorschläge wurden gemacht. Gemeinderat Artur Schnatz brachte zum Ausdruck, dass auch er als Anwohner der Rathausstraße von dem Lärm und den Abgasen, vor allem durch die häufig rücksichtslosen Autofahrer sehr betroffen ist. Weil er tagtäglich selbst die Situation kennt, könne er verstehen, weshalb die Schilder für die Ortsumgehung aufgehängt werden. ABER - und das ist der Punkt -, die Ortsumgehung bringe zu viele ökologische Nachteile und könne das verkehrliche Problem im Ort letztendlich auch nicht wirklich lösen.
Die Straßenplaner haben erst auf den letzten Drücker neue Unterlagen zum Naturschutz vorgelegt, die wiederum Änderungen in der Planung notwendig machen. Weshalb dies nicht rechtzeitig vor dem Erörterungstermin vorgelegt worden ist, blieb unklar. Zu Recht hat der BUND darauf hingewiesen, dass nicht die Einwender für die Verzögerungen verantwortlich gemacht werden können.

Archivbild Umgehungsstraßen Trassenbegehung 2007